Fluxusschule Biebrich

Im Urwald mit Henri Rousseau

Künstlerische Begleitung: Frau Specht

Die Schüler:innen einer Grund-/Mittelstufenklasse im Förderschwerpunkt geistige Entwicklung haben sich im Rahmen einer Unterrichtseinheit zum Thema „Im Urwald“ mit verschiedenen Kunstwerken von Henri Rousseau mehrsinnig auseinandergesetzt. Dazu haben die Lernenden Original-Kunstwerke am Smartboard und als Print genau betrachtet, die Kunstwerke mit Realgegenständen nachgestellt, Urwald-Geräuschen nachgespürt und typische Bewegungen der Tiere nachgeahmt.

In Anlehnung an Rousseaus Kunstwerk „Exotische Landschaft mit Löwe und Löwin in Afrika“ (Öl auf Leinwand, 1903) haben die Schüler:innen eine Gemeinschafts-Collage mit dem Schwerpunkt Malerei – ergänzt durch fotografische Elemente – gestaltet und sich abschließend für den Titel „Die Löwen im Urwald“ für ihr Kunstwerk entschieden.

Emely-Salzig-Schule

Corona-Stress aus – Farbschleuder an!

Projekt im Rahmen der pädagogischen Nachmittagsbetreuung

Künstlerische Begleitung: Frau Decker-Horz

COVID-19 beeinträchtigt Millionen von Menschen weltweit. Und das bereits seit Anfang 2020. Mit am härtesten betroffen sind sicherlich Kinder und Jugendliche.

Die MitarbeiterInnen der pädagogischen Nachmittagsbetreuung der Emely-Salzig-Schule setzen sich täglich neu mit diesem Thema auseinander und versuchen ihren Schüler:innen in diesen außergewöhnlichen und schwierigen Zeiten mit verschiedenen pädagogischen Ansätzen zu helfen, sie anzuregen und zu unterstützen.

Einer dieser Ansätze ist das kreative Arbeiten. Dabei kann man erfahrungsgemäß für eine gewisse Zeit Abwechslung und Unterhaltung bieten, eventuelle negative Gedanken ausblenden, Stress abbauen und entspannen.

Dafür wunderbar geeignet, ist das Arbeiten mit der Farbschleuder.

Hier können verschiedene Lernziele erreicht werden, sowohl kognitiv (Farbenlehre, Physik – Stichwort Zentrifugalkraft), als auch motorisch (Vorbereitung und Bedienung der Farbschleuder) und – ganz wichtig – sozial/emotional (Faszination des Farbenspiels, Überraschung des Ergebnisses beim Öffnen der Farbschleuder, Stolz und Freude über das Ergebnis des Kunstwerks, Austausch des Erlebten in der Gruppe).

Aus einer Salatschleuder, drei Farben und Zentrifugalkraft erschaffen wir Kunst!

Wir benötigen:

  • Eine haushaltsübliche Salatschleuder, in die wir eine vorgefertigte Pappkartonscheibe einlegen, die wir mithilfe einer Schablone an die Größe der Schleuder anpassen und zuschneiden.
  • Das dazu passende Papier, ebenfalls vorher entsprechend zugeschnitten.

Dieses wird an der Pappe in der Schüssel mit einer Reißzwecke befestigt.

  • Die drei Grundfarben blau, gelb, rot (Acryl-, Finger- oder Wasserfarben)

Wir nehmen gezielt diese drei Farben, da die Kinder hier gleich spielerisch lernen können, dass es sich um Primärfarben handelt, die nicht durch Kombination anderer Farben hergestellt werden können und nur durch die Mischung dieser drei Primärfarben alle weiteren Farben entstehen.

Die Kinder geben kleine Mengen verschiedener Farben in die Salatschleuder. Anschließend wird der Deckel geschlossen und die Kurbel betätigt. Jedes Kind kann entscheiden, wie schnell oder langsam es kurbeln möchte und ob es den Vorgang wiederholen möchte. Währenddessen kann man kurz und anschaulich etwas zur Zentrifugalkraft vermitteln und durch die Tätigkeit direkt veranschaulichen.

Je nach Geschwindigkeit entstehen wunderbar dynamische, farbintensive Bilder. Zum Variieren kann man noch verschiedene Dinge mit in die Schleuder geben, z. B. Murmeln oder Igelbälle. Man kann langsam drehen oder die Drehrichtung ändern.

Anschließend sprechen wir über die entstandenen Kunstwerke – alleine das Öffnen des Deckels ist jedes Mal eine Überraschung, weil ganz individuelle Muster und Farben entstehen.

So sieht für uns die Welt zurzeit aus und die beste Vision davon für unsere Zukunft!

Projekt der Jahrgangsstufe 4 – Ein Kunstprojekt, das keines ist!

Künstlerische Begleitung: Frau Derstroff

Kreativität ist eine schöpferische Kraft, die in jedem Menschen angelegt ist und eine Essenz aus Spiel und dem Bedürfnis sich auszudrücken. Sie fließt frei und spontan, in einem Raum ohne Vorgabe, Bewertung und Urteil. Sie unterstützt uns im Finden von Lösungen und Treffen von Entscheidungen.

Unser Kunstprojekt besteht aus zwei Teilen.

Im ersten Bilderzyklus erforschen wir spielerisch die alltäglichen Situationen der Kinder und halten sie kreativ fest. Die Bilder entstehen spontan, ohne Eingriffe in den natürlichen Ausdruck. Sie sind intim und echt.

Im zweiten Bilderzyklus spielen wir mit einem Ausblick in die Zukunft weiter.

Wenn alles möglich ist, wie würde die beste Version der Zukunft dann aussehen?

Dabei geht es nicht um das Bild, sondern um die kleinen Menschen mit ihren Bedürfnissen, Wünschen und Träumen.

Baum-Skulptur

Projekt der Natur-AG der Jahrgangsstufe 3

Künstlerische Begleitung: Frau Erler

Im Foyer ist die große Baum-Skulptur der Natur-AG zu bewundern. Einmal in der Woche macht die AG der 3. Jahrgangsstufe einen Ausflug zum nahegelegenen Rheinufer. Dort beobachten die Schüler:innen die Umgebung und sammeln Material, aus dem dann verschiedene Figuren entstehen, die in dem Baum ein neues Zuhause finden. So können alle Schüler:innen beobachten, wie über die Zeit immer mehr Bewohner auf dem Baum einziehen.

WIE SIEHT DEINE WELT ZURZEIT AUS?

Während der Wintermonate bevölkert eine Vogelschar den Baum. Auch verschiedene Insekten haben dort ihr Winterquartier bezogen. Alle Baumbewohner sind aus den gesammelten Naturmaterialien entstanden. Die Kinder freuen sich, ihre Kunstwerke anderen Schüler:innen präsentieren zu können.

SO SIEHT FÜR UNS UNSERE WELT ZURZEIT AUS!

Es besteht natürlich die Möglichkeit den Baum je nach Jahreszeit umzugestalten.

So würden auch Besucher:innen der Kunstausstellung in Wiesbaden den Wandel der Jahreszeiten an unserem Kunstwerk beobachten können und es würde die Gruppe der Natur-AG sicherlich sehr motivieren, ihr Werk weiter zu gestalten.

Erich Kästner-Schule

Wir – Natur – unsere Zukunft

Gemeinschaftsprojekt der Jahrgänge 7 und 9

Künstlerische Begleitung: Herr Schickel

Die Erde soll früher einmal ein Paradies gewesen sein. Möglich ist alles. Die Erde könnte wieder ein Paradies werden. Alles ist möglich. (Erich Kästner)

Der künstlerische Prozess – Unser Projekt

Gerade in den heutigen, pandemiegeprägten (Schul)-Zeiten ist der Kunstunterricht ein wichtiger Bestandteil des schulischen Curriculums. Die Heranführung an die Kombination von verschiedenen Werkmaterialien und Farben im ästhetisch-praktischen Bereich setzt eine gewisse Fingerfertigkeit voraus. Diese muss von den Lernenden zunächst in einem „Entdeckungsprozess“ erworben werden und wird später zielgerichtet verfeinert. Grundlage der vorliegenden Arbeiten ist das Hochdruckverfahren. Hier speziell der Linoldruck. Viele der Schüler:innen haben bisher fast ausschließlich mit Stiften oder Wasserfarben gearbeitet. Im modernen Kunstunterricht spielt das Verwenden von verschiedensten Materialien eine bedeutende Rolle. So konnten die Lernenden im „Erkundungsprozess“ zunächst mit „Soft-Cut“-Platten die Technik ausprobieren. Nach dem Vorzeichnen des Bildobjektes wurden die später sichtbaren Stellen mit einem dunkleren Stift gekennzeichnet. Hierbei merkten die Lernenden, was es mit dem Hochdruckverfahren auf sich hat. Alle Bildelemente, die im späteren Bild zu sehen sein sollen, bleiben bestehen. Auf den erhabenen Flächen reichert sich die Farbe an und das Motiv lässt sich dann auf ein vorbereitetes Papier drucken. Zum Druck haben sich die Lernenden für vorher eingefärbtes Papier entschieden, welches mit bemalten geometrischen Formen aus Karton beklebt wurde. Es sind somit verschiedene „Farbserien“ entstanden. Diese sind thematisch gegliedert in der Ausstellung gruppiert und in Beziehung zueinander gesetzt. Durch das unterstützte Einsetzen neuer Materialien (Linolplatten + Linolschneidemesser) wurde das bildnerische Denken erweitert und die Schüler:innen hatten die Möglichkeit eigene neue Wege zu beschreiten. Thematisch startete das künstlerische Projekt sehr gegenständlich. Die WPU-Gruppen einigten sich auf einfache, florale Motive wie tropische Gewächse und Dschungelpflanzen. Die Lernenden haben einfache Stencils erstellt oder direkt auf die Platte gezeichnet. Teilweise war der künstlerische Prozess – unter Anwendung unkonventioneller Methoden (Kombination von Linoldruck, Zeichnung und Malerei) – ein Weg zu neuen Bildstrukturen. Die Lernenden hatten bei diesen Gestaltungsmöglichkeiten viel Freude und eigneten sich neue bildnerische Denkstrukturen an. Durch das intensive Arbeiten entwickelten sich eigene Formen und Darstellungen. Jede/r Lernende ist Teil des Projekts geworden. Schwierigere oder komplexere Darstellungen sowie Formensprachen sind durch den Jahrgang 9 entstanden, in dem auch verstärkt feste Linolplatten zum Einsatz kamen. Sicherheitsschutz wurde während der Arbeitsphase immer gewährleistet. Gearbeitet wurde mit Unterlagen und einer sogenannten „Safety Hand“, welche eine Schnittverletzung sicher verhindert.

Thematisch werden die Ausstellungsbesucher:innen in die farbenfroh-tropische Welt des schützenswerten Regenwaldes eintauchen. Ziel war es in aller Deutlichkeit die Schönheit und die Farben der bedrohten Natur darzustellen und dabei der künstlerischen Freiheit Raum zu geben. Durch die Beschäftigung mit der floralen Thematik haben die Lernenden einen anderen Zugang erhalten als über den Biologieunterricht oder die Medien. Mit dieser fächerübergreifenden, motivierenden Thematik und den neu gewonnenen bildnerischen Fähigkeiten werden die Lernenden sich weiterhin gedanklich beschäftigen und angeregt darüber nachdenken.

Beiträge unserer Gymnasien

Eidechsen auf Waldboden und Wiese

Projekt der Jahrgangsstufe 6 des Gymnasiums am Mosbacher Berg

Künstlerische Begleitung: Frau Leube

Die Schüler:innen gestalten im Rahmen der Kunstgattung Malerei einen Waldboden oder eine Wiese in Vogelperspektive als Lebensraum für Eidechsen in Tarn- und Warnfarben. Schwerpunkt der Arbeit ist das Mischen vielseitiger Grün- und Brauntöne und die Prinzipien von Warnung (leuchtende Farben und Komplementärfarben) und Tarnung (Farbe passend zum Untergrund).

Mittelalter in der Kunst

Projekt der Jahrgangsstufe 6 am Neuen Gymnasium Rüsselheim

Künstlerische Begleitung: Frau Kraft

Schüler:innen gestalten eine mittelalterliche Miniatur, die ein eigenes Abenteuer mit Ritter Richard zeigt. Nach dem Vorbild der Heidelberger Liederhandschrift wurde die mittelalterliche Malweise anhand festgelegter Kriterien mithilfe von Wasserfarbe erprobt. Schwerpunkt ist die Farbgestaltung und die vereinfachte räumliche Darstellung.

Der Epochenfriseur/Die Epochenfriseurin

Projekt in der Einführungsphase der Eichendorffschule Kelkheim

Künstlerische Begleitung: Frau Michatz

Die Schüler:innen kreieren als „Epochenfriseur:innen“ malerisch eine Frisur, die einer anderen Kunstepoche entspricht als die des jeweiligen von ihnen ausgesuchten Originalbild. Die Lernenden haben sich als Schwerpunkt mit Menschendarstellungen aus verschiedenen Kunstepochen auseinandergesetzt und bei ihrer Gestaltung mit Acrylfarbe Rücksicht auf künstlerische Gestaltungsmittel genommen.

Stillleben im Herbst“

Projekt in der Jahrgangsstufe 7

Künstlerische Begleitung: Frau Scheffel

SchülerInnen arrangieren gruppenweise aus gefundenen und mitgebrachten Objekten ein Stillleben und zeichnen es ab. Je nach SchülerIn wird ein Objekt hinzugezeichnet, welches „unpassend“, „komisch“, oder „lustig“ ist. Schwerpunkt ist das Einüben bildnerischer Mittel, insbesondere Kompositionen, sowie Licht und Schatten (Leistungsaufgabe).

„Farbperspektive Switch“

Projekt in der Jahrgangsstufe 9

Künstlerische Begleitung: Frau Scheffel

SchülerInnen entwerfen eine Urlaubs-/ Landschaftsszenerie ihrer Wahl und setzen diese malerisch um. Die Szenerie wird daraufhin erneut gemalt, jedoch die zuvor angewandte Farbperspektive nun gezielt missachtet und so in ihr Gegenteil „geswitcht“. Schwerpunkt ist das Einüben perspektivischer Mittel, hier der Farbperspektive (Lernaufgabe).

„Expressionistische Selbstportraits“

Projekt in der Jahrgangsstufe 7

Künstlerische Begleitung: Frau Steinberg

Schülerinnen und Schüler gestalten ein expressionistisches Selbstportrait durch das Übermalen eines Schwarz-Weiß-Fotos mit Mund-Nasenschutz. Schwerpunkt ist die Verwendung der Ausdrucksfarbe, um dem Bild Emotion zu geben.

Albrecht-Dürer-Schule

Ich – du – wir & die Eine Welt – künstlerische Grafiken

Künstlerische Begleitung: Frau Akdeniz

Die Schüler:innen der Klasse 9 haben sich in einer digitalen Form mit der Thematik der Kunstausstellung auseinandergesetzt. Schnell haben sich unterschiedliche Interessens-bereiche herauskristallisiert. Die Lernenden betrachteten und analysierten unterschiedliche Kunstwerke, die sich kritisch mit Thematiken und Problematiken in der Welt auseinander-setzen wie z.B. die Upcycling-Art, um auf Umweltverschmutzung aufmerksam zu machen. Kunstwerke und Installationen von Künstlerinnen und Künstlern wie Maria Abramovic, Marco Evaristti, Christo oder Duane Hanson haben ihnen einen Einblick in die diversen Darstellungsweisen von Künstlern gegeben. Durch diese Vorgehensweise haben die Schüler:innen Impulse für Thematiken gegeben, die sie näher betrachten wollten. Mit Ipads haben sie Informationen und Hintergründe zu ihren jeweiligen Themenbereichen und Fragestellungen recherchiert: „Meine Eltern stammen aus Afghanistan. Ich frage mich: Was passiert dort momentan?“ oder „Ich habe nichts zu kritisieren und fühle mich in Deutschland sehr privilegiert. Wie kann ich dieses Privileg künstlerisch darstellen?

Die Ideenfindung war für die Schüler:innen sehr herausfordernd. Die folgenden Leitfragen haben ihnen geholfen in eigene Gedankenwelten und Lebenserfahrungen einzutauchen: Welche Themen berühren dich? Zu welchem Thema hast du etwas zu sagen?

Bei manchen Lernenden waren Gefühle wie Wehmut oder Trauer sichtbar. Andere Jugendliche haben Themen wie „Familie“ gewählt und sich durch ihre Grafiken ausgedrückt.

Das Erlernen des Programms „ProCreate“, das für die künstlerische Umsetzung genutzt wurde, konnten die Schüler:innen schnell selbstständig anwenden. Sie haben sich gegenseitig unterstützt und eigenständig Lernwege gesucht. Die Grafiken haben sie als Sprachrohr ihrer Gedankenwelt genutzt und sie gekonnt technisch umgesetzt.

Die Lehrkraft hat bei diesem Projekt als Lernbegleiterin fungiert, Impulse hineingegeben und technisches Knowhow angeboten.

Die Lernenden haben enorme Empathie aufgebracht, um über bewegende Themen in bewegten Zeiten zu sprechen.